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Achtung, Bussard!

Veröffentlicht am: 10.06.2024

In den letzten Tagen ist vermehrt an die Gemeindeverwaltung herangetragen worden, dass in dem Wäldchen an der Rickelrather Straße, bevor es links nach Leloh geht, ein Bussard brütet und sein Nest verteidigt.
 
Dass Mäusebussarde während ihrer Brut auf Menschen zufliegen und diese scheinbar attackieren möchten, kommt im Kreis Viersen nur selten vor. Sogenannte Nestverteidigung findet statt, wenn Mäusebussarde wegnah nisten.
 
Alle Vögel verteidigen ihre Brut im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Kleinvögel, beispielsweise Amseln, scheinen instinktiv zu wissen, dass solche Angriffe auf Menschen wirkungslos wären. Sie flüchten laut warnend - kleine Kontrahenten einschließlich eigener Artgenossen können sie in Nestnähe attackieren.
 
Andere Vögel, besonders mit Nestflüchter-Jungen - beispielsweise Teichhühner - versuchen, mit ihrem Nachwuchs Verstecke zu erreichen und sich der Verfolgung durch "große Tiere" zu entziehen. Einige fluggewandte, meist größere Vogelarten, versuchen, durch Luftattacken auf Hunde, Hasen, Krähen oder Menschen, die ihren Jungen zu nahe kommen, Eindruck zu machen und die potentiellen Feinde abzulenken.
Bei dem Mäusebussard in Schwalmtal ist es auch denkbar, dass die Jungen gerade flügge geworden sind und in Nestnähe, eventuell auch bodennah, auf die nächste Fütterung durch ein Elterntier warten - es dauert einige Wochen, bis sie gut fliegen und sich selbst ernähren können.
 
Für den Menschen gilt: Stellt euch vor, ihr joggt durch eine Straße, in der ihr von Hausbewohnern beschimpft werdet. Wenn ihr dort selbst nicht wohnt, ist es am einfachsten, diese Straße in den nächsten Wochen zu meiden und eine andere Route zu wählen. Nicht anders sollte man mit den Tieren zur Fortpflanzungszeit umgehen. Dies gilt generell auch für die Vermeidung anderer möglicher Störungen im Zeitraum April bis August - bitte die Hunde an die Leine nehmen, Katzen zurückhalten und vermeidbare Grünpflege auf den Spätsommer verschieben.